Sonderkonstruktionen
Schon Anfang der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - also recht kurz nach der ersten Bahnlinie von Nürnberg nach Fürth - entwickelten sich deutschlandweit typische Bauarten bei den Dampflokomotiven heraus. Im Regelfall handelte es sich um Starrahmen-Lokomotiven mit oder ohne Vorlaufachsen, die mit Langkesseln ausgerüstet wurden. Mit diesen Konstruktionsprinzipien konnten die allermeisten Traktionsanforderungen erfüllt werden.

Diese Grundkonstruktionen wurden permanent weiterentwickelt, so dass immer wieder leistungsfähigere, schnellere und wirtschaftlichere Fahrzeuge zur Verfügung standen. Dennoch gab es immer wieder alternative Konstruktionen, um den Herausforderungen des sich weiterentwickelnden Verkehrs gerecht zu werden. Zum Teil waren diese erfolgreich; andere kamen über ein Prototypenstadium nicht hinaus. Von den Sonderkonstruktionen, die in Deutschland zum Einsatz kamen, sollen nachfolgend einige vorgestellt werden. Gruppiert werden diese nach den beiden wichtigsten Problemfeldern:

Bauart Bemerkung
Bogenläufigkeit
Mallet zwei Triebwerke in Verbundanordnung; eines davon in gesondertem Rahmen
Meyer zwei getrennte, als Drehgestelle ausgeführten Triebwerke
Fairlie zwei getrennte, als Drehgestelle ausgeführten Triebwerke, jedoch Doppelkessel
Klien-Lindner Hohlachsen bei Lokomotiven mit Außenrahmen
Luttermöller radial einstellbare äußere Kuppelachsen mit beweglich gelagertem Getriebe
Leistung und Wirtschaftlichkeit
Dampfmotorlokomotiven schnelllaufende Dampfmotoren mit Kraftübertragung mittels Getriebe
Dampfturbinenlokomotiven
Abdampfkondensation Abdampfkühlung zur Rückgewinnung von Speisewasser (Reichweitenerhöhung)

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