74 001 - 74 326, Umbau auf Heißdampf
Da Anfang der 1920 Jahre der Verkehr auf Berlins Stadt- und Vorortbahnen stetig anstieg und die Stadtbahnelektrifizierung während der Inflationsjahre nicht voran kam, sorgte (nicht zuletzt wegen der Abgabe einer großen Anzahl von Lokomotiven an die Siegermächte) ein spürbarer Mangel an leistungsfähigen Reisezugmaschinen für eine schwierige Betriebslage. 1923 entschloß sich die Reichsbahn deswegen, eine Anzahl von Nassdampf T 11ern kostengünstig und schnell auf Heißdampf umzubauen. Beim Umbau der 35 Maschinen verwendete man zum großen Teil jene sowieso schon vorhandenen Bauteile, die für die normale T 12 Unterhaltung vorgehalten wurden. Die beeindruckende Steigerung von Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit erhielt man für sehr geringe Kosten, die jene einer normalen Hauptuntersuchung kaum überstiegen.Ursprünglich war vorgesehen, alle umgebauten T 11er zur Verstärkung des Stadtbahnbestandes in Berlin zu stationieren. Ab 1926 zog man sie aber nach und nach in der RBD Oldenburg zusammen, wo sie wegen ihres gegenüber der T 12 kleineren Zylinderdurchmessers, der geringen Achslast und der hohen Endgeschwindigkeit im Nebenbahndienst ein ideales Einsatzfeld fanden.
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