BR 03
Da wegen der angespannten Finanzlage der DRG der geplante Ausbau weiterer Hauptstrecken auf 20 Tonnen Achslast nicht so zügig wie geplant durchgeführt werden konnte, waren die Einsatzmöglichkeiten der Baureihe 01 (20 Tonnen Achslast) deutlich eingeschränkt. Speziell im Norden Deutschlands fehlten dadurch die passenden Traktionsmittel, um gestiegene Zuglasten und Höchstgeschwindigkeiten zu bewältigen. Während dem Süden leistungsfähige 2'C1' Schnellzugmaschinen zur Verfügung standen musste der Norden sehen, wie er mit häufig überforderten preußischen 2'C Maschinen der verschiedenen S 10 Spielarten zurecht kam. Eine kleine Linderung der Probleme wurde durch die Nachbestellung von 20 bayrischen S 3/6 Maschinen erreicht, 1930/31 wurden sie als 18 529 bis 18 548 ausgeliefert und in Osnabrück, Halle P und Darmstadt stationiert. Diese 20 Maschinen reichten aber bei weitem nicht zur Deckung des Bedarfes aus.

Aus diesem Grund und auf Drängen der norddeutschen Direktionen sah sich die DRG genötigt, eine abgespeckte 17,5 Tonnen Variante der Baureihe 01 entwickeln zu lassen. Das Vereinheitlichungsbüro sowie die Firmen Henschel, Maffei und BMAG (vormals Schwarzkopff) projektierten zwei leichtere 2'C1' Maschinen, die sich eng an den Baureihen 01 und 02 orientierten.. Wie bei den großen Schwestern auch war hier eine Zweizylinder Lok mit einfacher Dampfdehnung sowie eine Vierzylinder-Verbund Variante vorgesehen. Die Zweizylinder Lok machte erwartungsgemäß das Rennen und so wurde Borsig im Jahr 1929 beauftragt, diese Variante zu konstruieren, wobei die als Baureihe 03 bezeichnete Lok der Baureihe 01 in möglichst vielen Teilen gleichen sollte. Erreicht wurde die Gewichtsverminderung u.a. durch dünnere Rahmenwangen (90 statt 100 mm), einen weniger leistungsfähigen Kessel mit 1700mm Durchmesser und 204m² Verdampfungsheizfläche (BR 01= 247m²) sowie kleinere Zylinder. So ist es nicht erstaunlich, dass die Loks der BR 03 mit 1980 PSi ungefähr 15% weniger Leistung als die BR 01 in der Ursprungsausführung (2240 PSi) erbringen konnten

Bereits Mitte 1930 lieferte Borsig die drei Vorserienmaschinen 03 001- 03 003 aus.

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