Eisen- und Hüttenwerke Thale, Thale (Harz)
Zitate aus wikipedia:

Bereits 1445 lässt sich in Thale eine Eisenhütte nachweisen. Es gab aber keinen durchgängigen Geschäftsbetrieb.

1831 wurde in Thale die erste in Deutschland gebaute schmiedeeiserne Wagenachse hergestellt. 1835 wurde das älteste Blechemaillierwerk Europas in Thale gegründet. Nach dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahn 1862 aus Richtung Halberstadt zum Hauptbahnhof Thale wuchsen der Ort und die Zahl der Arbeiter: Während das Eisenhüttenwerk Thale AG im Jahre 1872 nur 350 Personen beschäftigte, waren es 1905 schon 4400. Vor allem die Emailleproduktion trug zum internationalen Ruf Thales bei, immerhin kamen aus dem größten europäischen Emaillewerk zu Spitzenzeiten 10% der weltweiten Produktion.

Im Ersten Weltkrieg wurden ab 1916 im Eisenhüttenwerk die deutschen Stahlhelme (M1916) produziert, deren Prototyp dort 1915 entwickelt worden war. Ab 1934 besaß das Werk das Monopol für die Stahlhelmfertigung.

Bis 1937 war der jüdische Unternehmer Albert Ottenheimer Hauptaktionär der Eisen- und Hüttenwerke AG. Diese Beteiligung musste er unter Druck staatlicher Stellen veräußern, sie gelangte an die konkurrierende Kölner Otto-Wolff-Gruppe.

Thale wurde nach Räumung durch restliche deutsche Truppenteile am 20.04.1945 weitgehend kampflos von US-amerikanischen Truppen besetzt. Auch das Hüttenwerk fiel ihnen unzerstört in die Hand.

Ab Anfang Juli 1945 wurde auch Thale Teil der SBZ und ab 1949 der DDR. Zu DDR-Zeiten wurde das Werk in den VEB Eisen- und Hüttenwerke Thale umgewandelt. Zum 300-jährigen Jubiläum 1986 wurde am Standort des Werks das Hüttenmuseum Thale gegründet. Der jahrelange Investitionsstau führte nach der Wende beinahe zum Aus für das Unternehmen. Es wurde 1993 privatisiert. Zu einer konkurrenzfähigen Weiterentwicklung kam es aber in dieser Zeit nicht. Erst mit der Übernahme durch die Schunk Group aus Gießen (1997) wurde wieder in die unterschiedlichen Unternehmensbereiche, vor allem die Emailleverarbeitung investiert.

Dampflokomotiven
Henschel 20816 1928 ELNA 5 1'C-h2t EHW Thale       Verbleib ist unbekannt
AEG 4258 1929 1´C-h2t EHW Thale       Verbleib ist unbekannt
Union 722 1892 (pr. T 7) C-n2t EHW Thale "6"       Verbleib ist unbekannt
LEW (vorm. BLW) 16324 1950 250 PS B-n2t EHW Thale "8"       Verbleib ist unbekannt

AEG 3141 1926 1´C-h2t EHW Thale "15" Foto(s) vorhanden     Fahrzeug wurde verschrottet

Dampfspeicherlokomotiven
Die Ölkrise Anfang der 1980er Jahre führte beim EHW Thale - wie bei vielen anderen Betrieben in der DDR - zur Einführung von Dampfspeicherlokomotiven.

Eine der beiden Maschinen wurde vor dem Hüttenmuseum als Denkmal aufgestellt.
Raw Meiningen 03 003 1984 FLC C-fl EHW Thale Foto(s) vorhanden   Revisionsdaten vorhanden  
Raw Meiningen 03 070 1985 FLC C-fl EHW Thale       Verbleib ist unbekannt

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